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22. Spielabend
Freitag, 5. Januar 16.00 - 4.00 Uhr |
Tagebuch
-Dune
Scardale - Stadt, 5. Nightal (5. Dezember)
Der dritte Tag nun in diesem Nest. Erst heute überlegen sich meine Mitreisenden, ob und wie sie denn weiterreisen wollen. Trotzdem kam ich in den letzten Tagen nicht dazu, Zauberspruchrollen herzustellen. Es gab kleinere Probleme mit einer ungewöhnlichen Lykantrophie-Welle während der letzten 3 Vollmondtage. Aber nachdem wir einige erschlagen und die restlichen Lykantrophen hinter Gitter gebracht haben, kehrt Ruhe ein...
Vor 2 Tagen, unserem ersten Tag in Scardale, wurden wir Nachmittags
gebührend begrüßt. Ein Dieb stahl Laraks magisches Kurzschwert.
Als wir ihn verfolgten, zeigte sich, dass es alles andere als ein gewöhnlicher
Dieb mit etwas Glück war. Er hatte offensichtlich magische Mittel,
um schnell wie ein Pfeil zu rennen. Nur mit gleicher Magie konnte ich mithalten.
Mehrmals erschien es mir jedoch, vorallem nun im Nachhinein bedacht, dass
der Dieb gar nicht entkommen wollte. Stattdessen führte er mich in
eine Hafenkneipe mit zweifelhaften Besuchern. Ich wartete aber einige Minuten
vor der Tür, bis auch Darby, Larak, Akara und Meryn den Weg gefunden
hatten.
Im Inneren trafen wir eine Abenteurergruppe, unter denen sich der
vermeintliche Dieb befand. Er streitete ab und in einer kurzen Schlägerei
bereiteten wir sie zur näheren Befragung vor. Kurz vor Ende der Schlägerei
wurde Darby durch einen unsichtbaren Gegner so schwer am Kiefer getroffen,
dass ein Schneidezahn zerschmettert wurde. Wieder unerwarteter Einsatz
potenter Magie. Als sich nun bei der Befragung schnell herausstellte, dass
es sich nicht um den Dieb handelte, sondern nur um eine identisch gekleidete
Person, war mir klar: Etwas war faul, im Staate Sembia. Gewaltig faul,
doch meine Begleiter waren wohl gerade stark verschnupft...
Auf Anregung des Wirtes ließ sich Darby bei einer ortsansässigen
niedergelassenen Magierin, die sich in diesen Dingen spezialisiert hatte,
seinen Zahn reparieren. Sie wohnte direkt um die Ecke. Wenn ich zurückdenke
war da wieder dieser üble Geruch in der Luft... .
Nach einer Stunde kam Darby strahlend und ohne (da aufgebraucht)
Gruppenschatz zurück - in seinem Schneidezahn blinkte ein winziger
Diamant. Der Rest des Nachmittags verlief gemütlich in dieser Kneipe,
die andere Abenteurergruppe verabschiedete sich bald, da sie einen Job
zu erledigen hatte
Auszug aus Haps´ Tagebuch
.
Als plötzlich ein junger Mann aufgeregt in den Gastraum stolperte
und von einem Blutbad bei besagter Zahnspezialistin erzählte, stieg
er wieder auf, dieser Geruch. Darby, Larak und Akara überprüften
dies sofort gemeinsam mit zwei dubiosen Individuen aus der Kneipe. Darby
wollte zwar zuerst die Stadtwache informieren, aber es war anzunehmen,
dass jene beiden sicher alles wertvolle entwendet und so Spuren verwischt
hätten. In dem Haus der Magierin Ann Li zeigte sich ein Blutbad. Die
Magierin war zerfetzt, ihr angekauter Arm lag in einer Ecke. Larak fand
in einer Abstellkammer den vor Angst schlotternden Lehrling, der kaum zu
einem Wort fähig war. Er hatte offensichtlich etwas gesehen, lies
sich aber nur mit viel Mühe dazu bewegen die Besenkammer zu verlassen,
von sinnvollen Hinweisen seinerseits ganz abgesehen. Untersuchungen des
Raums zeigten nicht menschliche Fußspuren im Blut, und ein magisch
erstelltes Protokoll der letzten Behandlung deutete daraufhin, dass bei
der zuletzt behandelten Person etwas passiert war. Es sah so aus, als hätte
jene Person die Magierin bei der Behandlung gebissen... . In der Rezeption
fanden Sie eine Liste der Patienten und der durchgeführten Untersuchungen,
die letzte Person nach Darby war jedoch nicht mit Namen genannt. Es war
nachzulesen, dass jene Person bereits früher in Behandlung gewesen
war und nun wegen starker Zahnschmerzen kam. Akara nahm alle Unterlagen
zur genaueren Untersuchung mit.
Die inzwischen herbeigeeilte Wache zeigte sich (wie mir Darby später
mitteilte) wenig kompetent als vielmehr korrupt. Die beiden Fremden durften
gehen, Darby und Larak sollten zum Kommandanten mitkommen. Den kaum ansprechbaren
Magierlehrling nahmen sie ebenfalls mit.
Auf dem Weg zur Wachstube trafen Darby, Larak und die beiden
Stadtwachen auf einen Menschenauflauf. Ein aufgereger Hafenarbeiter erzählte
von einem blutüberströmten Mann mit seltsam monströser Fratze
der vorbeigerannt und seinen Partner mit wenigen Hieben zu Boden gestreckt
hatte. Der Fremde war schnell wieder verschwunden und sein Partner nur
leicht verletzt, doch vor wenigen Minuten sei sein Partner nun zusammen
gebrochen, in Zuckungen geraten und habe Schaum vor dem Mund bekommen.
In diesem Augenblich auch verformte sich der Körper des zu Boden
liegenden Mannes. Seine Haut wurde glänzend grau, wie von einem Walroß
und sein Gesicht zu einer wolfähnlichen Fratze mit kräftigen
Zähnen. Der zweite Dockarbeiter floh in Panik, Larak und Darby zogen
geistesgegenwärtig ihre Waffen und die Wachen griffen sichtlich überrrascht
ebenfalls mit ein.
Einem patenten Kämpfer wie Larak hatte die Bestie nichts entgegen
zu setzen und kurz danach war sie niedergestreckt. Vor den Augen der Wache
verwandelte sich die Bestie zurück in den Hafenarbeiter.
Darby und Larak machten den beiden Wachen schnell klar, dass Scardale
offensichtlich ein Problem mit einer Art Lykantroph hatte und ließen
sich sofort zu einem Tempel bringen, denn der Lehrling der toten Magierin
zeigte ebenfalls Wunden und auch Larak war im Kampf verletzt worden. Der
nächstgelegene Tempel war der Shrine der gekreuzten Schwerter, nach
kurzem Gespräch mit einer Novizin wurden sie Ulara Axehaft, der leitenden
Priesterin vorgestellt. Die riskante Behandlung mit Belladonna zeigte keinen
Erfolg, und so entschlossen sich Darby und Larak, den Jungen vorerst in
der Obhut des Tempels zu lassen. Am nächsten Tag wollten die Priester
versuchen mit Hilfe von Tempus den Fluch zu brechen. Die Stadtwachen -sichtlich
überfordert von der Entscheidung, ob denn die anfallenden Kosten für
die Heilung von der Stadt getragen werden, ließen Darby und Larak
fortan alleine weiter ermitteln und gingen ohne sie zu ihrem Kommandanten
um Bericht zu erstatten. Am Hafen bahnte sich inzwischen eine Katastrophe
an. Der Lykantroph war auf seiner Flucht mit einer weiteren Person aneinander
geraten, die sich vor einer halben Stunde ebenfalls ihrerseits in einen
Lykantrophen verwandelt hat und mehrere Personen verletzt hat, bevor sie
ins Wasser gesprungen und geflohen war. Diese Personen wurden ebenfalls
zum Tempel geschickt und wir alle nahmen gemeinsam die Verfolgung auf,
während Akara im Tempel von Tymora von der Gefahr berichtete.
In Mitten der Dunkelheit fanden wir tatsächlich die beiden
Lykantrophen auf einer Landzunge an der Hafeneinfahrt, direkt an der felsigen
Brandung stehend. Dieser Kampf entwickelte sich als etwas schwieriger als
der Letzte. Einen Lykantrophen schlug Larak bewußtlos, der zweite,
der unbekannte Patient, war ein harter Brocken. Stark angeschlagen vollendete
er seine Verwandlung, bekam Flossen und stürzte sich ins Meer. Wir
versuchten ihn noch zu endecken, was aber nicht nötig war. Das Monster
war blutrünstig (und dumm) genug, um zurückzukommen, wenn auch
die Taktik gut war. Es gestaltet sich als schwierig, die Bestie zu treffen,
wenn sie unerwartet aus den Fluten aufsprang und uns attackierte. Aber
mit etwas Glück und Magie gelang es uns auch diesen Lykantrophen zu
töten.
Vorsichtig brachten wir den bewußtlosen Lykantrophen ebenfalls
zu dem Tempel und versuchten einige Stunden zu schlafen. Irgendwann zu
dieser Zeit begann dann auch Darby über Zahnschmerzen zu klagen und
wir mussten damit rechnen, dass auch bei ihm etwas nicht in Ordnung war.
Den Aufzeichnungen aus der Magier "Praxis" konnten wir entnehmen, dass
sie seit einigen Wochen mit einem "neuen Material" arbeitet, und sowohl
Darby als auch ihr Mörder -der jetzt tote Lykantroph- wurden damit
behandelt. Wieder bekam ich diesem fahlen Geschmack im Mund... .
Trotz der Bedenken verlief die Nacht ereignislos. Nachforschungen
am nächsten Tag ergaben, dass der Mörder Ann Lis ein Seemann
namens "Hoogan" von der "Eisernen Jungfrau", einem Schiff im Hafen, war.
Der Kapitän jedoch erklärte, dass bisher keine Auffälligkeiten
bei ihm aufgetreten waren. Er hatte Hoogan wegen seiner Kampfkraft gegen
evtl. Probleme mit Piraten in Calaunt angeheuhert.
Also machten wir uns auf die Suche nach den anderen Patienten von
Ann Li. Wir erlebten eine unangenehme Überraschung nach der anderen.
Die meisten verhielten sich sehr seltsam, aßen mit Vorliebe rohes
Fleisch oder waren agressiv. Der erste, ein alter Mann, verwandelte sich
prompt in der Zelle, in die wir ihn lockten, in einen Lykantrophen.
Wir sorgten dafür, dass alle Patienten ebenfalls in eine sichere
Zelle gebracht wurden. Im Haus der gezogenen Schwerter war natürlich
der Platz nicht ausreichend. Mehrere müssten sich einen abschließbaren
Raum teilen. Ulara schlug vor jedem Waffen und Rüstungen zur Verfügung
zu stellen, um ein ehrenvollen Kampf zu gewährleisten ,doch Darby,
Larak und Akara entschlossen sich auf Einzelzellen der Stadtwache zurückzugreifen.
Als dann nachts der Vollmond über Scardale aufging, saßen
in den Zellen der Scardaler Stadtwache ca. 20 Personen, von sich unter
unseren Augen, der der Stadtwache und der der leitenden Priester, mehr
als die Hälfte zu Lykantrophen verwandelten. Auf der jenseitigen Gitterseite
befand sich auch Darby und Larak. Und Darby sah nicht gut aus:
Einen prächtigen Lykantrophen machte er her! Larak und der junge Lehrling
hatten Glück und waren nicht infiziert. Aber auch Darby steht offensichtlich
gut mit Tymorra, denn die Priester konnten den Lykantrophenfluch von ihm
nehmen. Bei den anderen sieht es weniger gut aus. Sie sitzen immer noch
hinter Gittern und warten auf den nächsten Vollmond, bis die Priester
erneut eine Heilung versuchen können.
Damit waren die Erlebnisse in Scardale fast zu Ende. Die Sigillen
hatten einen Tag vor Vollmond überraschender Weise aufgehört
uns nach Osten zu ziehen...
Dune
Ende des 22. Spielabend
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