Home... IsiRider - Helfrichs "Horseranch" in Kleinalmerode
Spielerseite
7. Spielabend 
ca. 9.00-19.00 Uhr

An Latalandra Ebelbow, Mitglied der Schauspieltruppe "Der Königin Männer" , Silbrigmond.

Von Darby Dillian, Schauspieler und Mime extraordinär, Jalantar
 

Liebste Freundin und hochgeschätzte Kollegin,

 Endlich hatte ich Gelegenheit Dir die beiden letzten Briefe zukommen zu lassen, und schon ist wieder so viel geschehen, dass man ganze Mini-Serien darauf aufbauen könnte .... Leider habe ich sowohl gute wie auch schlechte Nachrichten. Die guten Nachrichten sind, dass wir endlich dem Mondwald entronnen, eines der Sigillen losgeworden, und um einiges klüger - wenn auch nicht weiser - sind. Die schlechte Nachricht ist, dass das was zunächst wie ein Kurz-Engagement aussah, sich eindeutig zu einer Welttournee auszuwachsen scheint. Mit meiner Rückkehr in baldiger Zukunft ist also eher nicht zu rechnen. Doch ich greife wieder vor und will Dir die Ereignisse in der Reihenfolge ihres Geschehens berichten:
 Wir hatten kaum die magische Elbenfeste Elhanna Raikeil hinter uns gelassen als wir von einer Horde Orks angegriffen wurden - offenbar hatten uns jene seltsamen Elfenpfade schon wieder in die Nähe des zuvor beschriebenen Orkdorfes teleportiert. Reflexartig schlüpfte ich in die Rolle für die ich mit der Nobannion Maske bestens kostümiert war und stieß ein gewaltiges Löwengebrüll aus. Stelle Dir meine Überraschunge - und ja, auch mein Entsetzen - vor, als die Maske mich befähigte jenen Ruf des Königs der Tiere völlig lebensnah, glaubhaft und mit solcher Macht hervorzubringen, dass eine Reihe von Orks direkt vor mir auf der Stelle tot umfiel! Ein anderer Teil ergriff die Flucht, doch trotzdem hätte uns der Rest ob ihrer schieren Menge sicher überwältigt wenn ihnen und uns nicht plötzlich eine tiefe, ruhige Stimme Einhalt geboten hätte. Unbemerkt hatte sich ein klappriger Bauernwagen gezogen von einer alten Mähre genähert. "So geht das aber nicht, Kinder" sagte der Führer des wunderlichen  Gefährts. "Dies sind Freunde meiner Erntehelfer. Also geht woanders spielen!" Worauf sich die Orks zu unserer Überraschung tatsächlich trollten (oder sollte ich sagen "orkten"  ;) ). Der alte Mann stellte sich als jener Sudrsbeddr heraus dessen Farm wir schon besichtigt hatten und hinten von seinem Wagen sprangen, braungebrannt und guter Dinge, unsere dort zurückgelassenen Gefährten. Nachdem sich die erste Wiedersehensfreude gelegt hatte und die wichtigsten Geschehnisse kurz berichtet worden waren bot uns Sudrsbeddr an uns bis zum Rand des Waldes mitzunehmen - ein Angebot dem wir freudig zustimmten.
 Die Fahrt war äußerst bemerkenswert. Obwohl die Mähre sich mit stolpernden Schritten dahin schleppte, schien der Wald doch wie im Flug an uns vorbeizugleiten. Gespenstisch. Zudemn konnte ich Sudrbeddrs Worten entnehmen dass er nicht allzuviel von Magie - sei sie nun klerikaler oder arkaner Art - hielt, doch wie dies ohne Magie möglich sein sollte vermochte ich nicht zu erahnen. An einer Stelle hielten wir und der Farmer hieß uns ihm zu folgen, er wolle uns etwas zeigen. Mit ihm schlichen wir uns an den Rand einer Lichtung, wo sich uns im Mondlicht ein überaus wundersames und bemerkenswertes Schauspiel bot. Im fahlen Licht tanzten dort nackte Gestalten - Dunkelelfen - mit silbrigweißem Haar und nachtschwarzer Haut - zu wunderschöner unirdischer Musik. Solche Grazie gepaart mit Leidenschaft, Anmut mit Kraft, und ursprünglicher wilder Schönheit - verschlug selbst mir die Worte, und schweigsam zogen wir uns auf Sudrbeddrs Zeichen hin zurück.
 In Windeseile gelangten wir dann an den Rand des Waldes wo sich der seltsame Farmer von uns verabschiedete und seines Weges zog. Wir kampierten. Am nächsten Morgen ließ uns Turid, unsere Soldatin, erst einmal antreten und hieß uns unnötiges Gepäck zurückzulassen. Vor allem Ragar musste sich zumindest von dreien seiner vier Streitäxte und Larak von seinem zweiten Kettenhemd trennen. Bei der Wegplanung argumentierte Ragar wortreich gegen den direkten Weg quer über die Ebenen, der uns in die Nähe von Beorunnas Brunnen gebracht hätte. Jenen Ort beschrieb er immer wieder als einen Platz den wir um jeden Preis meiden sollten. Dabei sprach er mehr Worte und zusammenhängende Sätze als sonst in einer ganzen Woche. Faszinierend. Wäre es nicht Ragar, unser stets  furchtloser Uthgardt, gewesen, ich hätte vermutet er fürchte sich vor etwas. Da diese Ebenen aber seine Heimat waren folgten wir seinem Rat und schlugen einen großen Bogen - am Waldrand entlang - um uns von Norden dem einsamen Turm zu nähern. Während der Reise sahen wir hin und wieder Reiter - laut Ragar Himmelsponny Barbaren auf Kriegspfad - vor denen wir uns jedoch jedesmal noch rechtzeitig verbergen konnten.  Kurz vor dem einsamen Turm jedoch begeneten wir einem Trupp Berittener die direkt auf uns zuhielten. Als sie näher kamen sahen wir, dass es keine Uthgardt waren - sondern zivilisiert aussehende Krieger in glänzenden Rüstungen mit dem Symbol des tantrischen Löwens auf ihrem Wappen. Sie verboten uns, uns dem Turm weiter zu nähern, dies sei heiliger Boden, Torm geweiht. Doch als wir ihnen unsere Sigillen zeigten identifizierten sie eines tatsächlich als die Rune Ssessibils, den sie den Champion von Torm nannten. Ssessibil aber weile zur Zeit in Beorunnas Brunnen und dahin sollten wir unsere Schritte lenken.
 Was wir denn taten. So wortgewandt sich unser Ragar zuletzt gezeigt hatte, so zunehmend wortkarg und verdrossen erschien er mit jedem Schritt der uns näher zu Beorunnas Brunnen brachte. Endlich erreichten wir den Ort.
 Beorunnas Brunnen ist ein Dorf eines seßhaft gewordenen Stammes von Uthgardt Barbaren - den Schwarzen Läwen - des Stammes dem ja auch Ragar angehört. Ich habe Dir ja schon beschrieben wie sehr Ragar alle typischen Eigenschaften eines Uthgardt - fast bis ins Extreme - verkörpert. Um so überraschter war ich, dass die Mitglieder seines Stammes nur noch entfernt an die wilden ungezähmten Reiter der Stämme erinnerten. Die Menschen an denen wir vorüberzogen trugen Arbeitshosen und schwere Stiefel und waren damit beschäftigt den Boden mit Ackergerät zu bearbeiten oder hüteten Kühe, Schafe und Schweine. Die Kinder versteckten sich hinter den Röcken ihrer Mütter oder in den Eingängen der jämmerlichen Hütten. Ragar schritt wortlos, mit hocherhobenem Kopf, Augen starr nach vorne gerichtet an all dem vorüber und ich begann zu erahnen warum der stolze Schamane nicht gewollt hatte das wir sein ehemaliges Zuhause sahen. Die übrigen Mitglieder seines Stammes schienen ihrerseits wenig erfreut über sein Kommen. Mit knappen Worten wiesen sie uns den Weg zur Hütte eines hier ansässigen Klerikers, dort sollten wir denn auch Ssessibil vorfinden.
 Der Kleriker selbst war offensichtlich kein Uthgardt und benahm sich - insbesondere Ragar gegenüber - äußerst furchtsam. Ssessibel dagegen war eine durchaus beeindruckende Erscheinung. In schimmernder Rüstung wie ein Paladin berichtete er uns freimütig, er sei einst Magier gewesen und habe den dunklen Mächten nahgestanden, während der Avatar-Krise jedoch habe er sich zu Torm bekehrt und sei in seinen Dienst getreten. Komischerweise war sein Symbol auf unserem Arm als wir es ihm zeigen wollten verschwunden. Der Kleriker war unser Zeuge dass es als wir die Hütte betreten noch deutlich zu sehen gewesen sei. Dies schien Ssessibel Sorgen zu bereiten. Einst, so berichtete er uns, hätten böse Mächte um seine Beteiligung an einem perfiden Komplott - ähnlich dem was im Falle der Azurnen Bande geschehen war - geworben. Dies sei vermutlich ein Versuch ihn gegen seinen Willen in diesen Plan zu verwickeln. Sein Gott Torm jedoch beschütze ihn vor solchen Machenschaften - die hätten die Verschwörer wohl nicht bedacht. Er könne uns die Namen der anderen Beteiligten - und damit ihre Sigillen - nennen. Zudem zeigte er sich zuversichtlich das er - mit Hilfe Torms - die Sigillen von unseren Armen entfernen könne. Hoffnungsvoll stimmten wir diesem Vorschlag zu. Leider sollte ihm dies jedoch nicht gelingen. Stattdessen entlud sich die magische Macht in einer Explosion die nicht nur uns und ihm beträchtlichen Schaden zufügte, sondern auch den Raum in dem wir uns befanden verwüstete! Schlimmer jedoch war, dass sich Ssessibels Gestalt Erscheinung mit einem mal auf monströse Weise änderte. Mit einer Fratze die katzenhafte wie draconische Züge aufwies, Reptilienklauen statt Händen und einem dünnen echsenartigen Schwanz stand er vor uns! Selbst erschrocken beruhigte uns Ssessibel jedoch sogleich und wandte sich im Gebet an seinen Gott der seine ursprüngliche Gestalt denn auch wieder herstellte. Bei uns entschuldigte er sich und heilte unsere Wunden. Weiterhin identifizierte er für uns die übrigen Sigillen:
Totenkopf - Gwath, die Mutter der legendären Gothyl aus Daggerdale
Flammen - Xarth Kistar, Doppelagent der Zhentarim und des Drachenkuiltes mit vermutlich auch noch eigener Agenda
Gargoylfratze - Azimer, ein Lich aus Myth Drannor
Drachen/Schlangenkopf - Harbet Gall, Anführer der Malar Fraktion im Großen Tal
Feste - ?
 Das letzte Symbol wußte er nicht zu deuten. Wir aber stellten mit sinkenden Herzen fest das uns unser seltsames Abenteuer wohl noch quer durch die gesamten Reiche führen sollte! Wir bedankten uns und verließen ihn. Draußen mußten wir feststellen das der fehlgeleitet Spruch offensichtlich noch weiter Nebenwirkungen gehabt hatte. So hatten etliche Uthgardt einen Schwächeanfall erlitten und der alte Schamane des Dorfes war zusammengebrochen. Sofort begab sch Ragar zu dessen Hütte. Welche Worte die Beiden wechselten kann ich nicht sagen da Ragar uns recht rüde den Zutritt verweigerte. Uns blieb nichts anderes als vor der Hütte seiner zu harren und dabei über die Geschehnisse nachzugrübeln. Wieso war Ssessibels Sigill von unserem Arm verschwunden? Die Sigillen sollten eigentlich erst nach Erledigung bestimmter Aufgaben verschwinden - welchen perfiden Plan hatten wir hier unbewußt ausgeführt, welche Dinge ausgelöst? Konnten wir Ssessibel trauen? Was hatte seine seltsame Verwandlung zu bedeuten? War er wirklich ganz wiederhergestellt? Und wie hing das alles mit den Schwächeanfällen der Uthgardt zusammen ?
 Von diesen und weiteren Fragen gequält machten wir uns schließlich, nachdem Ragar überzeugt war das der Zustand des Shamanen stabil war, wieder auf den Weg. Wenigstens ging die Reise jetzt gen Süden, zurück in unsere geliebetes Luruar, was zumindest mein Herz höher schlagen ließ. Ich will dich nicht mit allzulangen Reiusebeschreibungen quälen, zumal derer sicher noch viele folgen werden. Also laß mich zusammenfassen das wir in der urigen Zwergenfeste Felbarr, als auch im wehrhaften Sundabar halt machten - in beiden Städten gaben Miron und ich eine Probe unserer Kunst - wovon Du vieleicht gehört haben wirst. In Sundabar wurden wir von einem gewissen Mosstreader angesprochen der sich uns als Mitglied jenes geheimnisvollen Harfnerbundes - zu dem ja auch unsere gute Königin Kontakte pflegen soll- vorstellte. Er bot sich uns als Führer durch einen Teil des Hochwaldes an - so dass wir die Höllenfeste umgehen könnten - etwas an dem uns sehr gelegen war. Durch seine Kontakte konnte er uns auch Reittiere besorgen die wir teils durch Laraks Kunst am Spieltisch teils auf Rechnung der Königin bezahlen können (was wie Du siehst weiteres Licht auf diverse Gerüchte wirft).  Außerdem versprach er meine Briefe weiterzusenden. Auch wenn ich vermute das sie zunächst einige neugierige Harfneraugen passieren werden schien mir dies doch der sicherste Weg Dir Nachrichten von uns zu übermitteln. Mosstreader warnte uns zudem, dass das erste Stück der Reise - durch den Mondpass an Dalagars Dolch vorbei bis nach Jalanthar, aufgrund der dort häufigen Orküberfälle recht gefährlich werden würde, eine Einschätzung mit der er recht behalten sollte. Kurz vor der Abreise schlossen sich uns noch zwei ziemlich hochnäsige Elfen an die sich im Kampf gegen die Orks jedoch recht gut schlugen (auch wenn ihre Pferde ihnen ständig durchgingen - was mir und einigen Kollegen leider ebenso widerfuhr). Mit unseren vielen Mühen, Kämpfen und - ja auch - Heldentaten auf dieser letzten Etappe will ich Dich nicht belästigen. Erschöpft und froh erreichten wir schließlich - bis auf zwei Pferde, etwas Blut und viel Schweiß - ohne Verluste Jalanthar, ein rechtes Provinznest in dem man keinen Sinn für die schönen Künste hat. Morgen brechen wir nach kurzer Rast wieder auf - gen Süden durch den Hochwald, das Delimbyr Tal hinunter, vorbei an solch gefürchteten Orten wie dem Tal der Lichkönige und der Zhentarimfeste Llorkh. Und nur das Schicksal weiß wohin es uns dann noch führen wird.

Dein Darby Dillian
 

Ende des 7. Spielabend

Zurück Zurueck zur Liste der bisherigen Spielabenden
Zurück zur Nordlandreise-StartseiteZurück zur Nordlandreise-Startseite