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6. Spielabend
ca. 17.00-3.00 Uhr |
An Latalandra Ebelbow, Mitglied der Schauspieltruppe "Der Königin Männer" , Silbrigmond.
Von Darby Dillian, Schauspieler und Mime extraordinär, Mondwald
Liebste Freundin und werte Kollegin,
Erfolg! Wir haben das Wunder, das El'lahana Raikeil tatsächlich
ist, erleben dürfen! Jetzt, da ich wieder um Feuer in unserem Lager
am Rande des Sees weile, scheint mir das Vergangene wie ein Traum und doch
wirklicher als alles, was ich zuvor gesehen, gesagt oder getan habe. Fast
möchte ich glauben, dass alles bisherige nur geschehen ist um mich
hierher, zu dieser Stunde an diesen Ort, zu führen. Erinnere dich,
wie wir im Schauspiel zur Feier der Namensgebung unseres jungen Königreiches
"Das Einhorn und der Löwe" dargeboten haben! Die so vortrefflich von
Helden Dorsar gefertigte Maske aus jenem Stück trug ich auch heute
und wage zu sagen, dass sie mir Glück gebracht hat. Auch jetzt trage
ich eine Löwenmaske, um ein Vielfaches noch wundersamer und geheimnisvoller
als die zuvor Erwähnte, eine Maske, die sich meinem Haupt anschmiegt
als sei sie für mich geschaffen und wahrhaftig mein Schicksal. Mit
Staunen harre ich welche Rolle im Gang der Dinge mir mit diesem Kostüm
wohl zugedacht sein wird. Ich zweifle nicht, dass es das Glanzstück
meiner Karriere wird.
Doch ich will dir genauer berichten, was uns widerfahren ist. Das
Wasser um die Insel erwies sich als seicht, so dass wir hinüberwaten
konnten. Seltsame stachlige Fische schwammen darin, doch unser Schamane
Ragar sprach mit ihnen und sie ließen uns unbehelligt passieren.
Am Ufer der Insel angekommen wurde uns ein weniger freundlicher Empfang
bereitet. Ein sprechendes und mit einem Dolch bewaffnetes Eichhörnchen
verbot uns "sein Heim" zu betreten. Wir verhandelten, baten und bettelten.
Umsonst. Da verlor Ragar die Geduld und erschlug das Eichhörnchen
noch ehe wir etwas tun konnten. Das Tier war mit einem Mal verschwunden
und eine tiefe Stimme aus dem Nichts sagte uns wir hätten "den Test"
nicht bestanden und sollten gehen. Die Ranken am Ufer schleuderten Dornen
nach uns und Tiger bedrohten uns bis wir ins Wasser zurückweichen mussten.
All meine Kunst aufbietend und alle Götter von Lurue bis Liira beschwörend
bat ich die Hüter der Insel um eine zweite Chance. Zu meiner Überraschung
wurde sie gewährt. Wieder erschien das Eichhörnchen und sagte
zumindest die Pflanzen würden uns gewähren lassen, die Tiger
jedoch seien unser Problem. Er warnet uns noch, keinem intelligenten Wesen auf
der Insel Leid zuzufügen. Ragar sprach mit dem Tiger und sie entpuppten
sich als nicht unfreundlich aber beharrlich in ihrer Weigerung uns die
Insel betreten zu lassen. Schließlich legte ich meine Löwenmaske
von Helden an, legte alle Waffen von mir, stieß ein Stoßgebet
zu Lurue und Mielliki und betrat unbewaffnet und ungerüstet die Insel
und ging auf die Tiger zu. Und sie ließen mich passieren! Als die
anderen es jedoch mir nach tun wollten, trieben die Tiger sie wiederum
zurück . Ich gelangte unterdies an eine gewaltige dornige Hecke, ein
natürlicher Schutzwall rings um das Schloss. Diese überwand ich
mit Magie. Auf der anderen Seite liefen prächtige Löwen umher,
die mir aber nichts taten. Mittlerweile hatten die anderen einige Magie
eingesetzt und hatten teils gasförmig, teils schwebend die Hecke überwunden.
Kaum war Turid jedoch in das Schloss selbst hineingeschwebt, da befanden
wir uns alle an einem ganz anderen Ort, auf einem der Pfade durch den Mondwald
- wer weiß wie weit von El'lahana Raikeil entfernt. Turid konnte
uns noch berichten, dass sie eine leuchtende Inschrift gesehen, nicht aber
habe lesen können und dies uns vermutlich aus der Elfenfeste teleportiert
hatte, bevor wir von einem Trupp von Uthgardth Barbaren vom Stamm der Himmelsponies
angegriffen wurden. Ragar brachte die Pflanzen dazu sich gegen einen Teil der Feinde
zu wenden. Dann verwandelte er sich in einen Löwen und stürzte sich in den
Kampf. Kaum hatten wir diese Situation überstanden, da
wurden wir von einer Patroillie Orks angegriffen. Mittlerweile sind
wir jedoch ein eingespieltes und kampferprobtes Team und es gelang uns
leicht die Angreifer in die Flucht zu schlagen. Leider kamen sie mit einer
kleinen Armee als Verstärkung zurück und nun war es an uns Hals
über Kopf in den Wald zu fliehen. Kayila wirkte ihre Magie und erschuf
einen Raum im Nichts, in den wir an einem Seil hinein klettern konnten,
und in dem wir uns vor den Orks verstecken konnten. Völlig erschöpft
waren wir dankbar für die kleine Pause. Dann begaben wir uns erneut
auf die Suche nach El'lahana Raikeil und konnten es am Abend des nächsten
Tages wiederfinden.
Ich will dich nicht mit unseren Mühen die Insel erneut zu betreten
langweilen. Viel von unserer Magie war verbraucht, so dass wir ganz neue
Wege hineinfinden mussten. Erstaunlicherweise fand ich wiederum viel weniger
Widerstand als die anderen vor. Woran dies gelegen haben mag kann ich nur
raten. Vielleicht, weil ich als Einwohner unserer geliebten Stadt Silbrigmond
Lurue näher stehe als die Anderen, vielleicht weil meine Löwenmaske
an Nobanion erinnert, denn die Symbole beider Götter fanden sich im
Innern der Feste. Vielleicht hatte mein mutiges Auftreten die Mächte,
die hier walteten, beeindruckt oder vielleicht waren die Tiger und die
Löwen nur Freunde des Theaters... wie dem auch sei -ich gelangte leicht
in das Innere während die Anderen sich sehr bemühen mussten und
schließlich mit Magie, die sie in den Dornenranken fanden, hinein
gelangten.
Im Innern fanden sich Wunder über Wunder. Fenster, die auf
ferne wundersame Orte hinausblickten, Decken, die einem sternübersäten
Himmelszelt glichen, Sääle, in denen die Gestalt einer Göttin
zu betörender Elfenmusik mit uns tanzte. Über vielen Türen
erschienen jeweils jene elfischen Inschriften, die sich als Rätsel
entpuppten, in denen nach verschiedenen Götten gefragt war. Als wir
an einer Stelle eine falsche Antwort gaben, wurden wir wieder aus dem Schloss
herausteleportiert, diesmal jedoch glücklicherweise nur ans
Ufer des Sees. Unverzagt betraten wir die Feste erneut und lösten
Rätsel um Rätsel und für jedes gelöste Rätsel
erschien anstelle der Inschrift ein silbrig schimmerndes Einhorn Symbol.
So erforschten wir El'lahana Raikeil Raum um Raum. In einem schließlich
lag eine herrlich gefertigte Löwenmaske. Ich konnte nicht widerstehen
und zog sie mir an. Und sie schien mir wie eine zweite Haut, so natürlich,
als sei es meine eigene. Mit einem Mal war der Drang unserer Sigillen,
der uns hierhergeführt hatte, verschwunden. Wegen dieser Maske hatten
uns die Sigillen hierhergeführt! Als wir das Schloss verließen
zeigte sich zum ersten Mal der Wächter der Insel vor uns. Wie eine
mächtige uralte Eiche wirkte er und sprach direkt zu mir: "Seltsam,
dass Ihr es seid, die die Prophezeihung erfüllt, doch so sei es. Trage
die Maske des Nobanion würdig in den Kampf gegen Malar!" Voll Ehrfurcht
versprach ich ihm dies zu tun, so weit es in meiner Macht stehe - auch
wenn ich hoffe, dass dies nur sinnbildlich gemeint war und wir nicht nicht
wirklich dem Herrn der Bestien gegenübertreten müssen.
Hiemit beende ich meinen Bericht. Die Sigillen ziehen uns nun nach
Norden in die kalten Ebenen. Was mag uns dort nur erwarten?
Mit freundlichen Grüßen und in der Hoffnung, dir bald weitere Neuigkeiten zukommen lassen zu können,
Dein Darby Dillian
Ende des 6. Spielabend
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