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5. und 6. Spielabend 

ZWEITER EINSATZBERICHT VON TURID (TROLLTÖTER) SVENSDOTTIR

Mögen Torm und der Rote Ritter meiner armen Seele gnädig sein und Tempus sein Augenlicht bedecken!

Wie soll das alles noch enden?

Trotz meiner Bemühungen ist es mir nicht gelungen bis jetzt auch nur eine halbwegs brauchbare Komandogruppe aus meiner Truppe zu machen. Sicherlich - es sind Ansätze erkennbar. So kann ich schon wesentlich besser schlafen seit ich weiß, dass dieses Schauspielertalent von Dillian es nicht mehr versäumt uns zu wecken, wenn er seine Wache hat und gerade mal wieder ein Dutzend Riesenspinnen durchs Unterholz getrampelt kommen.
Der vornehme Herr Larak hat sich als durchaus fähiger und zäher Bursche im Kampf herausgestellt und auch die anderen wirken nach ihren Kräften um den zahlreichen Gefahren zu trotzen, die sich uns in mannigfaltiger Weise in den Weg stellen. Jedoch - von militärischem Drill oder Taktik hat diese Ansammlung von -nunja - Zivilisten - noch nie etwas gehört . Und dabei hätten wir es dringend nötig . Diese ewigen Einzelaktionen werden uns allen eines Tages noch den Kopf kosten.
So wie diesem Elf namens Alandryl. Anstatt meinen Weisungen zu folgen, mit einem geschickten taktischen Manöver eine Ogerbehausung einzunehmen, fuchteln alle in Chaos durcheinander und schon war das Unglück geschehen. Von der plötzlichen Zurückhaltung der Herren Dillian und Ragar, die zu anderen Zeiten voranstürmen, einmal abgesehen, erschien mir dieser Einsatz ein Leichtes und hätte sicherlich zur Hebung der Moral beigetragen. Davon abgesehen erschien es mir durchaus nötig diese Ruine in Augenschein zu nehemen, um eventuelle Hinweise zu finden, die uns bei unserem Irrweg durch diesen Wald hätten behilflich sein können. Die gefundene Ausrüstung anderer weniger glücklicher Helden ward am Ende leider nur ein schwacher Trost ob des Verlusts des Weggefährten. Da ich nun diesen Einsatz initiiert hatte, trage ich auch die Verantwortung dafür, komme aber nicht umhin einfach die Sorglosigkeit der Truppe anzumahnen mit der, zudem vollkommen unkoordiniert, solch eine Katastrophe fast von selbst kommen musste. Würden sie nur endlich einmal auf mich hören. Es wäre ihr Schaden nicht. Doch nun noch die wichtigsten Stationen unserer Suche nach dem, von dem wir eigentlich nicht wissen was es ist. Zunächst fanden wir ein verlassenes Gehöft, welches aber aussah als wäre der Besitzer erst vor kurzem weggegangen. Leider fanden wir auch hier nichts was unserer Suche geholfen hätte, wenn man davon absieht das die verlorenen Mitglieder Alandryl, Dwala und Larak ebenfalls hier auftauchten, was den Trupp wieder vollständig machte.
Anmerkung : Dillian scheint noch überhaupt nicht verstanden zu haben was es wirklich bedeutet in völlig fremder Umgebung das Überleben zu sichern. Anstatt bei der Suche nach Hinweisen zu helfen, äfft er uns nach und scheint den Sinn dessen was wir tun nicht zu verstehen.
Nachdem wir uns wieder erholt hatten, brachen wir erneut auf, um zu sehen wo unser Fluch uns hinzog. Die Höhle eines Drachen erkannten wir noch rechtzeitig am Geruch, sodass wir es vermieden uns weiter vorzuwagen. Zwar hatten wir ja schon Erfahrung mit Drachen doch wollte ich nicht sofort wieder die Kräfte der Gruppe bis aufs Äußerste testen, besonders in Erwägung der obig dargestellten Mißstände. Und doch, bald schon begegneten wir erneut einer dieser gefährlichen Kreaturen, diesmal mit besonders großen Ausmaßen und dem Odem des Feuers. Wiedereinmal musste ich unseren Träumer im letzten Moment mitreißen oder der große Rote hätte ein Häuflein Schlacke aus ihm gemacht. Nach langer hektischer Flucht verlor das Monster unsere Spur und verschwand, eine lange Schneise der Verwüstung hinter sich lassend. Ich bete zu Torm, dass solch ein Schrecken niemals mein geliebtes Nimmerwinter heimsuchen werde. Dann näherten wir uns dem schwärzesten Punkt unserer bisherigen Reise. Das Ausheben einer von üblen Ogern besetzten Ruine war das letzte Abenteuer für den Elfen. Bar jeden Verstandes oder zumindest offensichtlich sich nicht der Gefahr bewusst, der er sich aussetzte, stellte er sich einem der Oger in den Weg, der in wilder Panik einen Ausbruch machte. Am Ende obsiegten wir um einen hohen Preis. Die Grabrede, die Dillian hielt, war indes den Göttern entsprungen und entrang so manchem aus dem Kreis so einige Tränen der Trauer. Einige verkniffene Schluchzer später trafen wir einen Waldläufer namens Sam, der sich gleichfalls zu tief in den Wald gewagt hatte und nicht mehr herausfand. Wir hießen ihn herzlich willkommen. Vielleicht hatten die Götter Mitleid oder das Glück holte uns doch noch ein, als wir endlich auf einen See mit Insel trafen, auf der sich über dichtem Grün die Türme einer Ruine auftaten. Dillian identifizierte es als ELLAHANA RAIKEIL, dem legendären Elfenschloß .
Zunächst jedoch waren einige Trolle zu bekämpfen, die uns überfielen, was endlich nur mit Hilfe unseres magischen Zauberstabes glimpflich ausging. Lediglich die Pferde waren geflohen.
Anmerkung : Ich muss mir unbedingt eine Technik einfallen lassen wie wir diese Langnasen effektiv bekämpfen können, wenn uns eines Tages die Magie dieses Objekts verläßt.
Am nächsten Tag wateten wir durch das seichte Wasser hinüber zur Insel. Beim Roten Ritter, dass man sich einmal von Eichhörnchen Frechheiten anhören muss, darauf hatte mich in der Garde niemand vorbereitet. Wie dem auch ward, ich ließ unserem Wald- und Wiesentrommler gerne den Vortritt. Der Utgartbarbar hat geradezu einen grünen Finger im Umgang mit Tieren. Aber an diesem kleinen Kerl hatte er wohl seinen Meister gefunden. Der Winzling brachte ihn sogar dazu ihn anzugreifen.
Anmerkung : Tempus möge seine Augen beschatten. Dass dem natürlich Schwierigkeiten folgten, hatte mir schon geschwahnt und so vernahmen wir eine Stimme aus dem Wald, oder kam sie aus der Ruine, dass wir die Prüfung nicht bestanden hätten. Dem konnte ich im Stillen nur zustimmen, enthielt mich aber eines Kommentars.
Es folgten mannigfache Versuche das Dickicht zu durchdringen um in das Bauwerk zu kommen, in deren Verlauf ich auch diesen seltsam schmeckenden Gasförmigkeitstrank zu mir nahm. Davon abgesehen, dass mir zuerst etwas schwindelig wurde fühlte ich mich federleicht und verspürte jedesmal ein leichtes Kribbeln wenn ich durch Dickicht und Fensterritzen glitt. Nach drei Versuchen hatten wir es geschafft und es gelang uns all die seltsamen Rätsel, die auf magische Weise auf den Türen erschienen zu lösen, bis wir eine prächtige Löwenmaske fanden. Ich denke ich muss nicht weiter erwähnen wer sich auf dieses Ding stürzte und es seither mit sich trägt.
Anmerkung : Bei den Versuchen in die Ruine vorzudringen wurden wir wiederholte Male zurück ins Freie außerhalb des Sees versetzt. Bei den Versuchen wieder zur Schloßruine zu kommen begegneten wir unter anderem wiedereinmal einem Stamm Orks, deren Patroullie wir zuvor gekonnt zu Tempus schickten. Die Magie rettete uns ein weiteres Mal.
Wir verließen also schließlich wieder die Insel, um uns für die nächsten Abenteuer auszuruhen, die uns zweifellos noch bevorstehen werden. Denn der Schlüssel zum Lösen unseres Fluchs wird noch so manches blutige Schloß zurücklassen...
Hiermit beende ich meinen zweiten Einsatzbericht für die Nachwelt. Und Tempus möge ein wenig durch seine Finger lunzen, um nicht auch noch die wenigen guten Kämpfe zu verpassen.

Gezeichnet (vom Schicksal)
Turid Svensdottir Offiziersanwärterin von Nimmerwinter
genannt Turid Trolltöter

Ende des 6. Spielabend

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